Ein gutes Wort für den Tag

In der Corona-Krise müssen wir auf so vieles verzichten. Einiges ist wirklich hart. Verzicht kann aber auch dem Leben dienen und uns in die Freiheit führen.

Ich möchte das erklären: Im Jahr 1900 wünschte sich der Durchschnittsbürger 72 Dinge und hielt 18 davon für lebensnotwendig. Heute hat ein Durchschnittsbürger rund 500 Dinge und denkt, dass er ohne 100 Dinge nicht auskommen kann.

In diesen Tagen müssen wir lernen, mit weniger auszukommen: ohne Auslandsreise, ohne Fußballspiel, ohne Kinobesuch … Manche kommen damit nicht zurecht, und ihre unerfüllte Sehnsucht führt sie in noch tiefere Sucht: Alkoholsucht, Pornosucht, … Aber ich weiß auch von Menschen, die wieder bei sich, bei den Mitmenschen und bei Gott ankommen.

Die sich wieder mit sich selbst auseinandersetzen, die wieder ein Blick für ihren Ehpartner, ihre Kinder, ihre Geschwister, ihre Eltern haben, die neu nach Gott fragen: offener, ehrlicher, radikaler.

Was wäre das für ein Sieg, wenn wir nach der Coroankrise stärker wären als vorher: stärker hoffen, stärker lieben, stärker Gott vertrauen.

Das wünsche ich Ihnen und mir.

Bernd Seidler